Averwerser: „Wunsch nach mehr Normalität darf Pandemierealität nicht ausklammern“
Anlässlich der heute getroffenen Senatsbeschlüsse zum weiteren Vorgehen an Bremer Schulen bis zu den Osterferien, erklärt Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion:
„Als CDU haben wir bereits in der Vergangenheit betont, dass wir uns eine verbindliche Regelung in Bezug auf die Präsenzpflicht im Unterricht an unseren Schulen wünschen, da nur so eine wirkliche Planbarkeit und Verlässlichkeit für alle Beteiligten besteht. Aus diesem Grund begrüßen wir es grundsätzlich auch, dass der Senat schrittweise zu einer einheitlichen Präsenzpflicht zurückkehrt. Der Wunsch nach mehr Normalität und Öffnung unserer Schulen ist verständlich, darf den Blick auf die pandemische Realität aber keinesfalls verstellen. Gerade angesichts der weitaus ansteckenderen mutierten Corona-Virus-Varianten sollte daher Vorsicht noch immer das Gebot der Stunde sein. Dass nun an Grundschulen wieder in voller Klassenstärke Unterricht erteilt werden soll, wobei doch klar ist, dass dort vielfach weder die Abstands- noch die Hygieneregeln zufriedenstellend eingehalten werden können, halte ich aus diesem Grund für übereilt. Ohne kontaktloses Fiebermesse am Eingang und ohne die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, bei welcher ich nach wie vor der festen Überzeugung bin, dass man diese auch Grundschülerinnen und -schülern für die begrenzte Zeit des Unterrichts zumuten kann, grenzt das Vorgehen des Bremer Senats an Leichtsinn.“
Die Bildungsexpertin warnt zudem vor einer gefährlichen Scheinsicherheit, welche durch die Fortführung von Corona-Testungen erreicht werde. „Es ist ja begrüßenswert, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kitas und Schulen Schnelltests zur Verfügung gestellt bekommen. Keiner sollte aber glauben, dass diese in irgendeiner Form vor Ansteckung schützen. Ein wirklich aussägekräftiges Bild ergibt sich doch erst, wenn ein namhafter Anteil der Kinder und Schüler regelmäßig getestet wird. Bei diesem Vorhaben ist Bildungssenatorin Bogedan aber schon beim großangelegten Massentest Anfang des Jahres gescheitert.“
Mit Blick auf den nach wie vor bestehenden Lockdown, plädiert Yvonne Averwerser vorerst für die Fortführung der bestehenden Regelungen aus Distanz- und Wechselunterricht bis zum 4. März 2021. „Wir dürfen aus Ungeduld nicht die Erfolge aufs Spiel setzen, die wir dem Virus mühsam abgetrotzt haben.“