Averwerser: „Mit Rot-Rot-Grün gibt es keine Bildungsgerechtigkeit“
Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder in Bremen aus sozial benachteiligten Familien ein Gymnasium besuchen, liegt bei nur 21,4 Prozent. Dies belegt eine aktuelle Studie des ifo Instituts, die den Bundesländern erhebliche Unterschiede bei den Bildungschancen bescheinigt. Zum Vergleich: Der Stadtstaat Berlin liegt mit 37,1 Prozent an der Spitze. Das schlechte Abschneiden Bremens überrascht Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, nicht. „Verwundert kann über dieses Ergebnis an der Weser niemand sein. Die Herkunft bestimmt die Zukunft unserer Kinder. Da ist die traurige Realität. Der Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg verfestigt sich zunehmend. Das zeigt sich in den unterschiedlichen Bedarfen an Sprachförderung und Abiturquoten. 46,9% aller Kinder mit Sprachförderbedarf leben in sozial herausgeforderten Stadtteilen wie Gröpelingen, Vahr, Huchting, Osterholz oder Blumenthal. Man sieht deutlich, wo Kinder bei uns bessere Bildungschancen haben und wo nicht.“
Die Verlängerung des parteiübergreifenden Bildungskonsens von 2018 bis 2028 hat klar die Entkoppelung von Bildungserfolg und sozialem Hintergrund in den Fokus gestellt. Es zeigt sich, dass die Maßnahmen des Senats Bovenschulte und von Bildungssenatorin Sascha Aulepp wirkungslos bleiben. „Die Ziele werden meilenweit verfehlt und es ist offensichtlich: So wird es mit Rot-Rot-Grün keine Bildungsgerechtigkeit geben. Wir brauchen eine grundlegende Überprüfung der Strategien und einen dringend erforderlichen Kurswechsel in der Bremer Bildung“, fordert Averwerser.
Unter dem Titel „Der Bremer Konsens zur Schulentwicklung 2018-2028: Sachstand, Ergebnisse und Zukunftsaussichten“ (Drs. 21/436) fragt die CDU-Bürgerschaftsfraktion in einer Großen Anfrage nach Erfolg und Wirkung von bildungspolitischen Maßnahmen. Die Initiative wurde am Dienstag in die Bremische Bürgerschaft eingereicht.