Averwerser: „Bewährungsprobe für die neue Bildungssenatorin“
Erneut wurde in Bremen getestet, wie es um die Bildung von Bremer Kindern in der achten Jahrgangsstufe bestellt ist. Erneut sind die Ergebnisse enttäuschend. Die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Yvonne Averwerser interpretiert die Durchführung der Tests als Hilferuf aus benachteiligten Quartieren.
VERA-8-Test nennt sich der Fragebogen, der den Leistungsstand der Bremer Schülerinnen und Schüler der achten Jahrgangsstufe in den Fächern Mathematik (verpflichtend) sowie Englisch und Deutsch (freiwillig) erfasst. Ergebnis: Im Fach Mathematik haben über die Hälfte der Kinder einen Wissensstand, der nicht über das Niveau der Grundschule hinausgeht. „Für die Schülerinnen und Schüler ist das ein demotivierendes Signal, das ihnen Angst um ihre Zukunft bereitet“, erklärt Yvonne Averwerser. „Dies zu ändern wird eine Bewährungsprobe für die neue Bildungssenatorin Sascha Aulepp sein.“
Averwerser betont gleichzeitig, dass jedes Ergebnis in Bezug auf das schulische Leistungsvermögen einen wichtigen Erkenntnisgewinn für das politische Handeln in Bremen darstellt. „Entscheidend ist, welche Schlüsse man daraus zieht. Frau Aulepp bekommt hier gleich zu Anfang klar zu sehen, wie es um die Bildung im Land bestellt ist“, so Averwerser. Da die VERA-Ergebnisse sehr individuelle Rückschlüsse zuließen, müsse man nun in enger Abstimmung mit dem Berliner IQB-Institut dafür sorgen, dass passgenaue Förderangebote bei den Schülerinnen und Schülern ankämen. „Hätte das sogenannte Bremer Qualitätsinstitut (IQHB) mittlerweile die Arbeit aufgenommen, wäre man einen wichtigen Schritt weiter,“ so Averwerser.
An Schulen in sozioökonomisch benachteiligten Stadtteilen überrascht vor allem, dass dort viele Lehrkräfte zusätzlich die freiwilligen Tests in Englisch und Deutsch haben durchführen lassen. „Dass die Bereitschaft zum freiwilligen Schreiben der zusätzlichen Tests an den Schulen benachteiligter Quartiere besonders groß war, zeigt mir, dass die Lehrkräfte dort die Defizite kennen und eine hohe Bereitschaft haben, an individueller Förderung für ihre Schülerinnen und Schüler mitzuwirken. Mit der aktuellen Ausstattung was Personal, individuelle Sprachförderangebote und zusätzliche Lernzeit anbelangt, ist dies keinesfalls zu bewältigen“, meint Averwerser.