Bildung
Bildung stellt für die CDU-Bürgerschaftsfraktion auf der individuellen Ebene nach wie vor die beste und nachhaltigste Vorsorge und Investition für eine gelingende Zukunft und aktive Teilhabe dar. Berufliche Chancen, soziale Sicherheit, gesellschaftliche Teilhabe sowie sozialer Status und Aufstieg sind maßgeblich mit individueller Bildung verbunden. Dem entspricht, dass gleiche Bildungschancen ein zentraler Bestandteil sozialer und gesellschaftlicher Gerechtigkeit sind.
Organisierte Bildung in Schulen hat heute aber zusätzliche Aufgaben von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung: Integration, soziale Betreuung und Unterstützung von Kindern, Stadtteilarbeit im Netzwerk und Nahbereich der Region sowie Elternarbeit sind Beispiele, die perspektivisch eine andere und eine anders ausgestattete Schule erfordern. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion teilt dabei die Ziele von Inklusion, Ganztagsschule und Oberschule, kritisiert aber die Umsetzung und mangelhafte materielle, personelle und zeitliche Vorbereitung und Ausstattung der Reformvorhaben.
Grundsätzlich darf Bildung in unseren Schulen nicht mit Erwartungen und Forderungen überfrachtet werden. Schulen können nicht alle gesellschaftlichen und sozialen Defizite kompensieren. Sie sind auf das Mitwirken der Eltern, zunehmend aber auch auf Netzwerke mit anderen Trägern von Unterstützungsleistungen angewiesen. Diese Verantwortung gilt es zu stärken, aber auch einzufordern. Schule braucht dazu Zeit: Für Entwicklung und Veränderung, stabile Rahmenbedingungen, hoch motivierte Lehrkräfte, nicht jedoch täglich eine neue Idee.
Trotz unbestrittener Bemühungen um Verbesserungen kann nicht außer Acht bleiben, dass stets hintere Plätze in überregionalen Vergleichsstudien ein Mehr und eine Kultur der besonderen Anstrengung erfordern. Nicht ein Niveau halten, sondern besser werden, aufholen, Abstände verringern muss das Ziel sein. Ein kleines Land wie Bremen steht noch unmittelbarer in Konkurrenz zum Umland als dieses in Flächenländern der Fall ist. Um gleiche Chancen für unsere Kinder zu erhalten, brauchen wir vergleichbare Standards in allen Bundesländern (insbesondere Niedersachsen) und damit den Vorrang für mehr Qualität als oberstes Ziel Bremischer Bildungspolitik. Mit Leistungsorientierung und Anstrengung sowie einem Anspruch auf individualisierte Förderung muss die Kultur des Förderns und Forderns weiterentwickelt werden.
Yvonne Averwerser MdBB
Fraktionssprecherin für Bildung
averwerser@cdu-bremen.de