„Unterstützung bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht anders!“
An einem aktuellen Beispiel aus Huchting zeigt sich, wie unausgegoren und ideologisch behaftet die rot-rot-grüne Regierungskoalition mit dem sensiblen Bereich der Nachmittagsbetreuung von Schulkindern umgeht. Eine Ganztagsschule wird nach jahrelangen Baumaßnahmen endlich fertiggestellt und die zuständige Behörde verfügt umgehend, dass die finanziellen Mittel für bisher gut angenommene Betreuungsangebote für Kinder im Stadtteil zu Gunsten des Ganztagsangebotes der Schule gestrichen werden sollen.
Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, kritisiert dieses Vorgehen: „Schon jetzt ist klar, dass nicht alle Kinder aus den bisherigen verlässlichen Betreuungsangeboten vom Mütter- und Familienzentrum (MüZe) oder der Dietrich-Bonhoeffer Gemeinde dort einen Platz erhalten werden und wollen. Das bedeutet, dass Arbeits- und Ausbildungsplätze insbesondere von Frauen gefährdet sind, weil die Betreuung der Kinder nicht gesichert ist. Erst recht, wenn bisher Kinder betreut werden die gerade nicht die nun fertiggestellte Ganztagsschule besuchen. Eltern, deren Kinder zum Beispiel auf eine Schule in freier Trägerschaft gehen, werden hier systematisch ausgegrenzt.“
Zudem wird die für Berufstätige oder sich in der Ausbildung befindlichen Mütter und Väter unbedingt erforderliche Ferienbetreuung durch das Angebot der Ganztagsschule, wenn überhaupt, nicht umfänglich umfasst. „Das bereitet den Betroffenen zu recht große Sorge“, macht Averwerser deutlich. Zusätzlich kritisiert die Bildungspolitikerin, dass es vollkommen offen sei, ob die Grundschule An der Delfter Straße über ausreichend und auch qualifiziertes Personal für die Betreuung verfügen wird. „Wir erwarten von der zuständigen Behörde, dass sie zeitnah ein schlüssiges Konzept vorlegt, das sich umfassend und bedarfsgerecht auch an alle bisher schon an anderer Stelle betreuten Kinder und den Erfordernissen der Eltern ausrichtet“, so Yvonne Averwerser.
„Der Ausbau von Ganztagsschulen ist grundsätzlich zu unterstützen, aber es darf gleichzeitig nicht die Anzahl an Betreuungsplätzen sowie die Qualität der Angebote, besonders in sozial benachteiligten Stadtteilen, für kein Kind und kein Elternteil reduziert und schlechter werden. Dies gilt im Übrigen nicht nur für Huchting, sondern für ganz Bremen“, so Averwerser abschließend.