Schnittker: Grüne Ideologie gefährdet deutschen Raumfahrt-Standort
Die neue Raumfahrtkoordinatorin beim Bund muss ihre negativen Aussagen zum Plan des deutschen Weltraumbahnhofs in der Nordsee sofort korrigieren. Christine Schnittker, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion, sagt: „Die Aussagen von Frau Christmann sind an Unwissenheit kaum zu überbieten. Das fängt schon dabei an, dass sie sich die deutschen Pläne für einen Raketen-Startplatz als europäisch finanziertes Projekt auch in Norwegen vorstellen kann. Norwegen ist aber gar nicht in der EU. Auch sind die von ihr behaupteten Umweltprobleme nicht gutachterlich untersetzt. Die von der ehemaligen Bundesregierung unterstützten Pläne für eine Micro-Launcher-Plattform zielen auf eine mobile Plattform nördlich des geschützten Wattenmeeres in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone der Nordsee. Zudem handelt es sich um eine mobile Startrampe, die nicht dauerhaft im Meeresgrund verankert werden muss und viel weniger Infrastruktur und Logistik vor Ort benötigt, weil sie etwa aus Bremerhaven passgenau versorgt wird. Wenn wir also ein EU-Projekt daraus machen wollen, dann bitte bei uns in der Nordsee. Wir fordern die Grünen auch in Bremen auf, ihre Ideologie beiseitezulegen und die Parteikollegin Christmann umgehend über die erheblichen Vorteile des Projekts aufzuklären.“
Die Bremische Bürgerschaft hatte sich wie auch der Senat 2020 mit großem Konsens für das Projekt ausgesprochen. Bremens Häfensenatorin Dr. Claudia Schilling (SPD) stand dazu bereits fortgeschritten mit der Bundesregierung im Austausch. Ziel ist eine deutsche Micro-Launcher-Plattform für die zahlenmäßig steigenden Bedarfe auf dem Markt kommerzieller Klein-Satelliten. Als Startrampe kommen mobile Plattformen oder temporär am Meeresgrund abgestützte Schiffe in Frage, von denen Trägerraketen die Satelliten in den Orbit bringen. Als Startpunkt für die Verschiffung ist Bremerhaven im Gespräch. Die vorige Bundesregierung stand dem Projekt nationaler Bedeutung positiv gegenüber. Die neue Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, Bundestagsabgeordnete Anna Christmann (Grüne), hatte sich in dieser Woche bei einem Besuch in Augsburg ablehnend zum Nordsee-Projekt geäußert und eine Lösung anderswo in Europa vorgeschlagen, beispielsweise in Norwegen.