Positionspapier zur Zukunft der Bremischen Häfen
Heiko Strohmann, Susanne Grobien und Thorsten Raschen

Durch massive Digitalisierung, Automatisierung und die Vertiefung der Außenweser können die Bremischen Häfen den Anschluss an die europäische Konkurrenz zurückerlangen. Das ist der Kern eines neuen Positionspapieres, das die CDU-Bürgerschaftsfraktion am 13. Juni öffentlich vorstellte. Fraktionsvorsitzender Heiko Strohmann erklärt: „Unsere Häfen verlieren seit 2007 stetig Marktanteile gegenüber Hamburg, Antwerpen und Rotterdam beim Container-Umschlag sowie an Zeebrugge bei der Automobil-Verladung. Die Regierung Bovenschulte verschließt davor die Augen. Mittlerweile liegen unsere Häfen bei der Digitalisierung und Automatisierung um fünf bis zehn Jahre zurück. Das müssen wir ändern und machen dazu ernsthafte Vorschläge, auch solche, vor denen sich die linke Koalition drückt. Dazu zählt auch sachliche Kritik an der BLG: Durch Spezialparkhäuser, Hochregallager und Automatisierung ließen sich Teile der 240 Hektar BLG-Fläche deutlich produktiver nutzen. Das müssen wir kurzfristig angehen. Denn wir haben nicht die Zeit, bis 2030 auf Flächen durch das neue Gewerbegebiet Lune Delta zu warten.“


Susanne Grobien, hafenpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, ergänzt: „Unsere Empfehlungen fußen auf einer soliden Stärken-Schwächen-Analyse. Wir sehen es als notwendig an, dass unsere Ergebnisse in das neue Hafenkonzept einfließen, das bremenports momentan im Auftrag der Häfensenatorin erstellt. Zur Wahrheit gehört dabei, dass der Seehandel ohne eine Vertiefung der Außenweser an Bremerhaven vorbeigehen wird. Die Standard-Container-Schiffe auf den Weltmeeren werden in absehbarer Zeit einen Tiefgang von 13,5 Metern haben. Wer diesen Standard nicht tideunabhängig abfertigen kann, wird seine Funktion als Überseehafen verlieren. Wir reden über 40.000 Arbeitsplätze, die an der Leistungsfähigkeit unserer Häfen hängen. Wer diese Jobs riskieren will, muss das den Menschen offen sagen. Wir wägen die umwelt- und naturschutzrechtlichen Fragen sehr genau ab und machen uns die Entscheidung überhaupt nicht einfach. Aber das Ergebnis der Abwägung ist am Ende eindeutig: Wir brauchen die Vertiefung der Außenweser.“
Thorsten Raschen, Mitglied für Bremerhaven im Landeshafenausschuss, ergänzt: „Für die Seestadt ist das Thema Digitalisierung und Verkehrsplanung von zentraler Bedeutung. Das gilt nicht nur für den Container-Umschlag, sondern auch für das Autoterminal der BLG. Wir brauchen ein digitales Slot-Buchungsverfahren für Lkw, die die Terminals ansteuern. Dass das kein Hexenwerk ist, hat Hamburg eindrucksvoll bewiesen. Zusammen mit ausreichenden Vorstellflächen können wir Lkw-Staus dadurch vermeiden. Für ein allgemeines Pre-Gate mit digitalem Check-in schlagen wir Flächen südlich von Ikea an der Autobahn vor, die von den Gemeinden Loxstedt und Bremerhaven zusammen entwickelt werden können.“ Raschen erinnerte zudem daran, dass die Hinterlandverbindung per Schiene und auf der Straße verbessert werden müsse, um Vorteile der Häfen Rotterdam, Antwerpen und Zeebrugge wettzumachen: Die Küstenautobahn A20 müsse kommen und endlich auch der Ringschluss der A281 sowie das dritte Gleis in Bremen. Insbesondere bei der A20 fehle nach wie vor das Bekenntnis des linken Senats.


Das CDU-Papier betont überdies, dass die Häfen schnellstens einen leistungsfähigen Data-Hub auf 5G-Standard bräuchten. Hamburg habe es vorgemacht, dass eine Echtzeit-Plattform für Reeder, Umschlagunternehmen, Schlepper, Festmacher, Stauereien, Spediteure und Behörden das kommunikative Herz jedes leistungsfähigen SMART-Ports bilden wird. 35 Prozent klimaschädlicher Emissionen ließen sich allein durch digitale Steuerung einsparen. Zudem setzen die Christdemokraten auf Umnutzung und Nachverdichtung von hafennahen Flächen für neue Unternehmen der Offshore-Windenergie inklusive des Repowerings und Recyclings von Altanlagen. Auch gelte es aktiv um Unternehmen aus dem Bereich der Wasserstoffwirtschaft, des schweren Maschinen- und Anlagenbaus sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie zu werben und ihnen beste Bedingungen zu bieten.

Das Positionspapier „Neue Impulse für den Hafenstandort Bremerhaven“ steht über diesen Link als PDF zum Download bereit.
 

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