Heiko Strohmannt: „Ausbildungsfonds belastet die Falschen"

Höhere Wertschätzung für berufliche Ausbildung
Heiko Strohmann

Am 1. August startet das neue Ausbildungsjahr, im Land Bremen beginnen mehr als 5.000 junge Menschen mit einer dualen beruflichen Ausbildung. Mehr als 2.000 Ausbildungsplätze sind noch unbesetzt. Der Vorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Heiko Strohmann, erklärt dazu: „Ich kann mich noch gut an den Beginn meiner eigenen Ausbildung erinnern, ein aufregender Tag mit vielen neuen Eindrücken. Ich wünsche den jungen Menschen, die heute in einen neuen Lebensabschnitt starten und ihre Ausbildung beginnen, von Herzen alles Gute, Geduld, Durchhaltevermögen und viel Spaß und Erfolg. Eine berufliche Ausbildung, im Handwerk, im Handel oder im gewerblichen Bereich ist noch immer die beste Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben und eine Sicherung gegen Arbeitslosigkeit und Armut. Sicherlich wird es auch anstrengende und schwierige Tage während ihrer Ausbildung geben. Lasst Euch davon nicht entmutigen und nehmt die vor Euch stehenden Herausforderungen mutig und entschlossen an. Eine abgeschlossene Berufsausbildung kann Euch niemand nehmen und sie eröffnet vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung ist im Leben alles möglich.“

Heiko Strohmann richtet einen besonderen Dank an die vielen Betriebe und ihre engagierten Ausbilderinnen und Ausbilder, die sich immer wieder aufs Neue in das Abenteuer Ausbildung begeben. Gleichzeitig erteilt Strohmann den Bestrebungen des rot-rot-grünen Senats, einen Ausbildungsfonds einzuführen eine klare Absage: „Ein solcher Ausbildungsfonds belastet und bestraft die Falschen, nämlich alle Betriebe, unabhängig davon, ob sie ausbilden oder nicht. Und ein solcher Fonds löst auch kein einziges Problem auf dem Ausbildungsmarkt. Weder führt der Fonds dazu, dass mehr Ausbildungsplätze geschaffen werden, noch dazu, dass sich mehr junge Menschen für eine Ausbildung entscheiden.“ 

Ganz im Gegenteil. Es sei zu befürchten, dass die Ausbildungsplatzabgabe ein weiterer Standortnachteil werde und sich in der Folge noch weniger Unternehmen dafür entscheiden, sich im Land Bremen anzusiedeln und hier in ihre jungen Nachwuchskräfte zu investieren. „Warum erneuert der Senat noch vor zwei Jahren die Vereinbarung Ausbildung:innovativ, die gemeinsam mit vielfältigsten Partnern aus der Wirtschaft eine Erhöhung der Ausbildungsplätze anstrebt, mit ersten sichtbaren Erfolgen, wenn er nur wenige Monate später der Wirtschaft mit einer geplanten Strafabgabe sein Misstrauen ausspricht? Der Senat versucht mit der Debatte über den Ausbildungsfonds vom Kern des Problems abzulenken, der nach wie vor schwierigen Bildungs- und Schulsituation im Land Bremen. Immer noch verlassen zu viele Schülerinnen und Schüler die Schulen ohne Abschluss. 2020 waren dies 600 Schülerinnen und Schüler, 10 Prozent des Abschlussjahrgangs,“ so Strohmann. „Und leider erweist sich ein Teil der Schülerinnen und Schüler mit Abschluss als nicht ausbildungsreif, so zumindest die Rückmeldungen aus den Handwerksbetrieben und Unternehmen, die ausbildungswillige Jugendliche suchen. Für diese verfehlte Bildungspolitik nun die Betriebe zur Kasse zu bitten, ist ungerecht. Angesichts der demographischen Entwicklung sind wir auf jeden und jede Einzelne angewiesen und können es uns nicht leisten, junge Menschen auf dem Weg zu Ausbildungsreife zu verlieren.“ 

Zudem fordert der CDU-Politiker die gleiche gesellschaftliche Wertschätzung der beruflichen und der akademischen Ausbildung: „Ich erlebe leider immer wieder, dass akademische Werdegänge und Abschlüsse als besser oder höherwertiger angesehen werden als eine berufliche Ausbildung. Corona hat doch gezeigt, wie dringend unser Land auf sogenannte Herz- und Hand-Berufe angewiesen ist. Für die Umsetzung der Energiewende brauchen wir dringend Mitarbeiter im Handwerk. Damit unser Land die vor uns liegenden Herausforderungen meistern kann, brauchen wir auch in Zukunft beide, sehr gut ausgebildete Fachkräfte und studierte Expertinnen und Experten.“ 

 

 

Foto: Manja Herrmann
 

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