Grönert: „Beratungsstellen besser ausstatten“
1521 Strom- Gas- und Wassersperren hat es im Jahr 2024 im Land Bremen gegeben. Doch weil die corona- und energiekrisenbedingten Hilfsmaßnahmen Mitte des Jahres ausgelaufen sind, wird die Zahl der Energiesperren nun wieder steigen. Bei swb rechnet man mit Sperrzahlen auf Vor-Corona-Niveau, was etwa 4000 Fällen pro Jahr entspricht.
Für Sigrid Grönert, sozialpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, ist es deshalb wichtig, vorzusorgen und Bürgerinnen und Bürger besser über Hilfsangebote zu informieren – etwa durch leicht zugängliche auch mehrsprachige Informationen auf der Webseite von swb. „Die Energiebudget- und Schuldnerberatung müssen so ausgestattet werden, dass auch zukünftig drohende Energiesperren abgewendet und meist umfangreichere Schuldenproblematiken bearbeitet werden können“, sagt Grönert.
Wie wichtig das ist, zeigen auch die Zahlen des Vorjahres: 2024 nahmen 342 Personen die kostenlose Energiebudgetberatung der Verbraucherzentrale Bremen in Anspruch – 86 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Summe der Gesamtforderungen, die in der Energieberatung bearbeitet wurden, hat sich sogar mehr als verdreifacht.
Grönert: „Drohende Energiesperren lassen sich zwar zuerst durch zusätzliches Geld wie Darlehen oder auch den Härtefallfonds lösen, was in Notfällen auch sinnvoll sein kann, doch Hilfe zur Selbsthilfe ist der nachhaltigere Weg.“ Sie plädiert deshalb unter anderem dafür, dass bereits Kinder und Jugendliche in der Schule mehr über den Umgang mit Geld lernen und erfahren, wo es Hilfe gibt, wenn man zum Beispiel durch Abo-Fallen in Not gerät. Auch sollten Bürgergeld-Empfänger verstärkt ermutigt werden, Miete und Heizkosten direkt vom Jobcenter an den Vermieter überweisen zu lassen, um den Erhalt der Wohnung abzusichern. Zu guter Letzt sollte es oberste Priorität sein, Menschen den Weg in eine Arbeit und zu einem eigenen Einkommen zu ermöglichen.
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