Grobien: „Umsetzung der Universitätsprojekte und Belebung der Innenstadt bleiben weiter auf der Strecke“
„Trotz der feierlichen Eröffnung ist die Frage nach einem geeigneten Hörsaal in der Innenstadt weiterhin ungelöst“, kritisiert Susanne Grobien, wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion Bremen. Anlässlich des gestrigen Startes für das neue Uni-Gebäude am Domshof äußert sie sich skeptisch zu dem Projekt, das bislang nicht die erhofften Lösungen für die Herausforderungen in der Innenstadt bringt. „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Glocke vorerst als provisorischer Hörsaal dienen soll. Wir werden eine Berichtsbitte für den Wissenschaftsausschuss einreichen, um die Kosten und eine langfristige Lösung zu erörtern.“
Grobien kritisiert zudem die enormen Mietkosten von insgesamt rund 90 Millionen Euro für die nächsten 30 Jahre. „Diese finanziellen Belastungen müssen dringend hinterfragt werden. Die Universität sollte in der Lage sein, eigenständig Gebäude zu entwickeln und zu finanzieren anstatt sich auf teure Mietmodelle zu stützen.“
Der Sprecher für Bau und Stadtentwicklung, Dr. Oğuzhan Yazıcı, äußert Bedenken, ob die Ansiedlung der Universität tatsächlich zu einer spürbaren Belebung der City führen wird. „In unserem Wahlprogramm hatten wir klar formuliert, dass wir die Bremer Innenstadt zu einer Studierendenstadt entwickeln wollen. Dies erfordert jedoch eine enge Zusammenarbeit mit den Hochschulen und dem Studierendenwerk. Derzeit sehen wir da wenig Fortschritt.“
Yazıcı weist auch auf die anhaltenden Probleme im Bereich studentisches Wohnen hin: „Die Frage des studentischen Wohnraums in der Innenstadt bleibt ungelöst. Es gibt zwar finanzielle Mittel aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ)“, aber bisher fehlen uns die entsprechenden Vorlagen und Ergebnisse im Wissenschaftsausschuss.“
„Das Konzept für den Universitätsstandort am Domshof überzeugt nach wie vor nicht“, fasst Susanne Grobien zusammen. „Die Eröffnung des Gebäudes ist nur ein Hilfskonstrukt, solange die grundlegenden Anforderungen wie ein Hörsaal und studentisches Wohnen nicht erfüllt sind. Ohne diese elementaren Bausteine bleibt die Umsetzung der Universitätsprojekte und damit die Belebung der Innenstadt weiter auf der Strecke.“