Kein Vorschlag für Nachfolge des 9-Euro-Tickets
Hartmut Bodeit, mobilitätspolitischer Sprecher

Nie war ein dauerhaft preisgünstiger Nahverkehr im Nordwesten greifbarer als in den letzten Wochen, doch Verkehrssenatorin Dr. Maike Schaefer vergibt ihre historische Chance auf eine Entlastung der Bürger. Hartmut Bodeit, mobilitätspolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion, kritisiert die grüne Politikerin: „Als Vorsitzende der Verkehrsminister-Konferenz der Länder hatte Frau Schaefer alles in der Hand, um dem Bund einen guten Vorschlag für die Nachfolge des 9-Euro-Tickets zu machen. Der Wille der Länder war grundsätzlich da. Allen war bewusst, dass es zwar nicht bei diesem niedrigen Preis bleiben könne. Aber alle waren sich auch aufgrund der statistischen Auswertung einig, dass ein flächendeckendes, einheitliches Ticket im ÖPNV der richtige Weg ist und die Länder ihren Anteil leisten müssen. Statt politisch zu verhandeln, hat Frau Schaefer auf ihre Maximalforderungen über Milliardenzuschüsse vom Bund bestanden. Ihr Versagen bei den Verhandlungen ist auch deswegen zu kritisieren, weil Frau Schaefer außerdem den Vorschlag von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg zu einem Ticket im Nordverbund frühzeitig in den Wind geschrieben hat. So verhandelt man nicht. Die Zeche zahlen am Ende die Menschen im Land Bremen, die ab morgen wieder voll in die Tasche greifen müssen, um zur Arbeit zu kommen.“

Die CDU-Bürgerschaftsfraktion fordert seit längerem ein ÖPNV-Jahresticket über 365-Euro und hatte für Bremen eine Finanzierung unter anderem aus der Parkraumbewirtschaftung vorgeschlagen. Auch einer größeren Lösung im Rahmen der nördlichen Verkehrsverbünde stehen die Christdemokraten offen gegenüber. Bodeit weiter: „Das alternativlose Ende des 9-Euro-Tickets ist das völlig falsche Signal an die Menschen. Gerade in Zeiten der Inflation und Energiekrise brauchen die Bürgerinnen und Bürger beim täglichen Bedarf einen starken Staat, der ihnen hilft. Ein vergünstigtes Ticket direkt im Anschluss an das 9-Euro-Ticket wäre eine echte Hilfe im Alltag gewesen. Außerdem wäre es in dieser epochalen Krise der richtige Beitrag des Staates für den Klimaschutz gewesen.“

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