Bensch: „Osnabrück macht’s, Bremen schläft weiter!“
Hamburg, Hannover, Göttingen, Oldenburg und jetzt auch Osnabrück: Immer mehr Städte im Norden investieren in die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte. Doch Bremen, bislang einziges Bundesland ohne eigenes Medizinstudium, verschläft diese Entwicklung weiter, mit fatalen Folgen für die Gesundheitsversorgung der Zukunft. „Was Osnabrück heute macht, hätten wir in Bremen längst tun müssen“, kritisiert Rainer Bensch, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion. „Dass Stadt und Landkreis Osnabrück jetzt sogar eine private medizinische Hochschule gründen, zeigt den Willen, Verantwortung zu übernehmen. In Bremen hingegen herrscht seit Jahren Stillstand.“
Die CDU-Fraktion hat bereits 2018 ein tragfähiges Konzept für eine medizinische Fakultät im Land Bremen vorgelegt, als Impuls für Wissenschaft, Wirtschaft und die Sicherung der Gesundheitsversorgung in Bremen und Bremerhaven. Doch der rot-rot-grüne Senat hat seitdem kein einziges nennenswertes Projekt zur Realisierung unternommen. „Wir haben frühzeitig gewarnt: Der Ärztemangel trifft uns nicht erst morgen, sondern ist heute schon Realität. Doch während unsere Nachbarn handeln, wird in Bremen lieber diskutiert, verschoben, vertagt und sich immer weiter auf andere Bundesländer verlassen“, so Bensch weiter.
Die CDU-Fraktion sieht Bremen in einer guten Ausgangslage: Lehrkrankenhäuser, pflege- und gesundheitswissenschaftliche Studiengänge, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und ein starkes Kliniknetz wären sofort nutzbar. „Wir haben das Potenzial, aber es wird liegen gelassen“, betont Bensch. „Allein die Tatsache, dass 2025 noch kein einziger Studienplatz für Humanmedizin in Bremen existiert, ist ein Armutszeugnis für den Senat Bovenschulte.“
Die CDU-Fraktion fordert daher erneut eine zügige Umsetzung ihres Vorschlags der Gründung einer eigenständigen medizinischen Fakultät mit rund 100 Studienplätzen pro Jahrgang. „Eine solche Fakultät ist nicht nur eine Antwort auf den Fachkräftemangel, sondern ein Wachstumsmotor für unsere Stadt: wissenschaftlich, wirtschaftlich und gesellschaftlich“, erklärt Bensch.
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