Averwerser: „Senatorin Aulepp wird Bremer Bildungsmisere nicht gerecht“

Neue Zahlen belegen Gefährdung der Unterrichtsversorgung
Eine Lehrerin beugt sich an einen Tisch, an dem mehrere Kinder arbeiten und zeigt ihnen etwas.

„Lehrermangel, Stundenausfall, weiterer Qualitätsverlust - mit Sorge schaue ich auf das neue Schuljahr“, sagt Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion Bremen, angesichts der von Senatorin Aulepp vorgestellten Zahlen zur Personalsituation an den Bremer Schulen. Demnach fehlen im neuen Schuljahr 2024/25 in Bremen-Stadt 75 Lehrkräfte. In Bremerhaven sind es 126. „Es ist wirklich frustrierend, jedes Jahr zu diesem Zeitpunkt mit der unzureichenden personellen Ausstattung unserer Schulen konfrontiert zu werden. Senatorin Aulepp wird damit den Herausforderungen der Bremer Bildungsmisere nicht gerecht. Es reicht nicht, jedes Jahr aufs Neue den Mangel zu beklagen und zu verwalten - wir brauchen endlich nachhaltige Lösungen, um die Unterrichtsversorgung langfristig zu sichern, für eine gerechte und qualitativ hochwertige Bildung unserer Kinder“, fordert Averwerser.

Die CDU-Fraktion ist mit der Bildungspolitik in Bremen unzufrieden und hat deshalb einen Misstrauensantrag gegen Senatorin Aulepp gestellt - auf unseren Social-Media-Kanälen erklären wir, warum.

Averwerser weiter: „Es befremdet mich zudem, wenn Senatorin Aulepp erneut Bremen gegen Bremerhaven ausspielt. Als Bildungssenatorin ist sie für das gesamte Land Bremen zuständig und sollte eine konsistente Strategie für beide Städte verfolgen. Der ständige Vergleich und die Trennung schadet der Bildungspolitik insgesamt und lenkt von den dringend notwendigen gemeinsamen Anstrengungen ab. Vielmehr muss Senatorin Aulepp angesichts der Zahlen Bremerhaven stärker unterstützen.“

Der Bremer Schulkonsens hatte das Ziel festgelegt, eine Lehrerversorgung von 105 Prozent zu erreichen, um mögliche Ausfälle zu kompensieren und eine hohe Unterrichtsqualität sicherzustellen. Doch aktuell liegt die Personaldecke in Bremen lediglich bei 98 Prozent und in Bremerhaven sogar nur bei 91 Prozent. Die Antwort des Senats auf die Anfrage der CDU-Fraktion im Mai zum aktuellen Stand des Schulkonsenses hatte bereits den eklatanten Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Bremer Bildungspolitik dokumentiert.

„Bremen bildet seit mehr als zehn Jahren nicht genug oder bedarfsgerecht Lehrkräfte aus und ist nicht bereit, dort tiefgreifende Reformen umzusetzen“, erklärt Yvonne Averwerser. „So wird weiterhin der Bürgerschaftsbeschluss für einen Staatsvertrag der länderübergreifenden, bedarfsgerechten und abgestimmten Lehrkräfteausbildung nicht umgesetzt. Ebenso hat es der Senat Bovenschulte bisher nicht geschafft, eine lange überfällige Vereinbarung mit der Universität zum Ausbau der Studienplätze für Lehrkräfte abzuschließen.“

In einer ausführlichen Anfrage (Drs. 21/686) fragt die CDU-Fraktion detailliert die Personalsituation in den öffentlichen Schulen ab. Die Antwort darauf wird in den kommenden Wochen erwartet. 

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