Averwerser: „Gewalt im Klassenzimmer stoppen“
Bremen hat ein zunehmendes Problem mit Gewalt an Schulen. Die Antwort auf die Große Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion zeigt, dass die erfassten Straftaten gegen Schülerinnen und Schüler im Land Bremen zugenommen haben. Vergleicht man die Zahlen von 2017 mit denen von 2023, so sind die Fälle von 50 auf 267 gestiegen. Bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung sind es 48 Delikte mehr, bei einfacher Körperverletzung 101. „Diese Entwicklung ist besorgniserregend und erfordert Maßnahmen“, mahnt Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. „Besonders Schulen sollen sichere Orte sein, an denen Kinder und Jugendliche sich wohlfühlen und wo ein respektvoller Umgang herrscht. Übergriffe, Drohungen, Beleidigungen und Mobbing haben dort keinen Platz. Wir brauchen eine effektive Präventionsarbeit, die eine Stärkung des Sozialverhaltens und gewaltfreie Konfliktlösungen in den Vordergrund stellt. Dazu bedarf es als Grundlage eine einheitliche Erfassung der Fälle und eine verlässliche Statistik. Diese fehlt in Bremen“, so Averwerser.
Neben Schülerinnen und Schüler sind auch Lehrkräfte von Gewalt betroffen. Hier stiegen die erfassten Straftaten im Zeitraum 2017-2023 in der Stadt Bremen um 200 Prozent. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein. „Die Auswirkungen von körperlicher und psychischer Gewalt auf die Gesundheit des Lehrpersonals ist enorm und nicht zu unterschätzen. Wir dürfen daher die betroffenen Schulen in Bremen mit dem Problem nicht allein lassen“, fordert Yvonne Averwerser. „Der Senat Bovenschulte versucht die Gewaltzunahme mit dem Anstieg der Schülerzahl oder Corona bedingten Nachholeffekten zu erklären. Diesen Erfindergeist bei der Formulierung von Ausflüchten wünschte ich mir bei der echten Bekämpfung der Gewalt und bei der Suche nach Lösungen.“
Die Große Anfrage wird morgen (30. Mai 2024) in der Bremischen Bürgerschaft um ca. 12 Uhr debattiert.