Averwerser: „Erst blockiert, jetzt kopiert: Rot-Rot-Grün übernimmt CDU-Vorstoß“

Handyverbot an Bremer Schulen: Bildungsbehörde übernimmt CDU-Forderung
Eine Schülerin schaut im Unterricht unter ihrem Tisch auf ein Smartphone

„Im Februar hieß es noch, unser Antrag sei 'überflüssig' und das Problem gebe es nicht. Heute übernimmt Bildungssenatorin Aulepp unsere Forderung fast wortgleich“, kommentiert Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, das angekündigte Verbot privater Handynutzung an Bremer Schulen. „Was hier nun als eigene Initiative dargestellt wird, ist in Wahrheit ein verspätetes Eingeständnis: Wir hatten diese Maßnahme bereits seit Längerem gefordert, wurden dafür von der rot-rot-grünen Koalition schroff abgewiesen.“

Die CDU-Fraktion hatte im August 2024 einen Antrag (Drs. 21/684) eingebracht, der die private Handynutzung an Grundschulen und auf dem Schulgelände untersagen sollte. Diskutiert wurde er im Februar 2025 in der Bremischen Bürgerschaft. Ziel war eine störungsfreie, konzentrierte Lernumgebung, gestützt auf wissenschaftliche Studien, die die negativen Auswirkungen von Smartphones auf Aufmerksamkeit, Lernerfolg und soziales Miteinander belegen. Während der Debatte hieß es von Seiten der SPD, Grünen und der Linken: 'Dieser Antrag ist komplett überflüssig', 'geht an den tatsächlichen Herausforderungen vorbei' und 'ein Verbot ist nicht zielführend'. 

Dazu Averwerser: „Der Sinneswandel der Senatorin ist nicht durch neue Erkenntnisse motiviert, die Studienlage war auch im Februar schon eindeutig. Was sich geändert hat, ist wohl die politische Wetterlage. Wir hätten uns gewünscht, dass die Koalition schon damals im Sinne unserer Kinder und Lehrkräfte entschieden hätte und nicht aus Prinzip gegen alles stimmt, was von der CDU kommt. Zwischen unserem Antrag im August und der Debatte im Februar lagen sechs Monate, genug Zeit für die Bildungsbehörde und Senatorin Aulepp, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und den Austausch mit allen relevanten Akteuren zu suchen. Und nicht erst im Nachhinein.“

Dass die Regelung jetzt nicht landesweit, sondern nur für die Stadtgemeinde Bremen gelten soll, wertet die CDU-Fraktion als unverständliche Halbherzigkeit. „Wenn etwas richtig ist, dann sollte es für alle Schülerinnen und Schüler in unserem Land gelten, auch für Bremerhaven“, sagt Averwerser. „Stattdessen laviert man wieder herum. Grundsätzlich begrüßen wir es, dass nun endlich Bewegung in das Thema kommt, aber wir fordern eine konsequente und landesweite Umsetzung sowie eine begleitende Evaluation der Wirkung.“

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