IQB-Bildungstrend 2021 belegt alarmierenden Bildungsnotstand in Bremen
Kinder in Grundschule

31 Prozent aller Schüler in Bremen und Bremerhaven können am Ende der Grundschule nicht richtig lesen. Dieser gegenüber 2011 und 2016 noch schlechtere Befund ist eines der markantesten Ergebnisse im neuen Bildungstrend der Bundesländer, durchgeführt vom renommierten Berliner Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB). Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, zeigt sich entsetzt: „Uns droht ein Drittel einer ganzen Schüler-Generation wegzubrechen. Wer am Ende der vierten Klasse nicht lesen kann, hat kaum Chancen auf einen Schulabschluss. Anschließend ist der Weg ohne Berufsausbildung vorgezeichnet, ein wirklich eigenständiges Leben kaum möglich. Das sind die bitteren Folgen jahrzehntelanger Schönfärberei durch die SPD-Bildungspolitik. Senatorin Sascha Aulepp und ihre Vorgängerin Claudia Bogedan sind nie müde gewesen, in Sonntagsreden gesellschaftliche Teilhabe durch Bildung zu beschwören. Ihre Realpolitik sah und sieht völlig anders aus: immer mehr Kinder pro Lehrer, überlastete Lehrkräfte, keine Verständigung auf verbindliche Qualitätsstandards, falsche Priorisierung bei der Umsetzung der Inklusion und kein Mut, Leistung zu fördern und die Lernerfolge auch durch Noten transparent und verständlich zu machen. Niemand kommt um die Erkenntnis herum, dass SPD-Bildungspolitik in Bremen nichts anderes ist als eine verwelkte Erinnerung an Willy Brandts Bildungsaufbruch der 70er Jahre. Die Bremer SPD hängt an Rezepten von vorgestern und geht nicht ehrlich mit den Kindern, Jugendlichen, den Eltern und vielen engagierten Lehrern um.“

Das von Bund und Ländern betraute Forschungsinstitut IQB hat am 17. Oktober seinen 288-Seiten starken Bildungstrend für den Zeitraum 2016-2021 zum Lernstatus von Viertklässlern veröffentlicht. Zum ersten Mal wurden die Lebenssituationen der Kinder einbezogen. Das Institut stellte eine im Vergleich zu anderen Ländern besonders starke Differenz beim sozioökonomischen Hintergrund der Schüler fest. Zwar formulieren die Bildungs-Wissenschaftler, der Zweistädtestaat habe das erreichte Kompetenzniveau gegenüber dem vorigen Zeitraum 2011 bis 2016 weitgehend gehalten. Indes verbirgt sich hinter dieser Formulierung ein Testat für das Bundesland mit dem dauerhaft schlechtesten Bildungssystem. Auch im Kompetenzbereich Zuhören belegen Schüler aus Bremen und Bremerhaven den letzten Platz. Bei der Rechtschreibung sind nur Kinder aus Berlin schwächer. Abgeschlagen Letzter ist Bremen bei den Grundschulen auch im Fach Mathematik. Averwerser weiter: „Wir müssen als Gesellschaft endlich aufwachen. Wer jetzt in Bremen noch an seinen alten Rezepten festhält, nur weil er sich und den Menschen sein Scheitern nicht eingestehen kann oder will, der verrät eine ganze Generation.“
 

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Die CDU-Bürgerschaftsfraktion reagiert enttäuscht auf die Verlautbarungen der SPD-Fraktion zur Gründung einer Schulbaugesellschaft. Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin, sagt: „Seit Jahren wissen wir über steigende Schülerzahlen und marode Schulen – und jetzt fängt die SPD an, nach Lösungen zu suchen?

Mit großem Elan hat die damalige Sozialsenatorin 2019 das Programm „1.000 Bänke für Bremen“ für Senioren aus der Taufe gehoben. Ernüchternde Bilanz nach fünf Jahren: Ganze 84 Bänke wurden aufgestellt, eventuell kommen noch 40 dazu, danach wird das Programm beendet. Dies geht aus einem Bericht für die kommende Sitzung (2. Mai) der Sozialdeputation hervor.