Averwerser: „Das Ignorieren und Abwälzen von Verantwortung muss ein Ende haben“
„Alle Beteiligten schlagen Alarm, und das zu Recht“, erklärt Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschafsfraktion Bremen, und reagiert damit auf die immer lauter werdenden Warnungen aus der Bremer Schullandschaft. „Die Schulen stehen mit dem Rücken zur Wand. Es mangelt in erster Linie an Räumen, an Personal, klaren Zuständigkeiten und realistischen Zeitplänen. Zusätzlich fehlen nachvollziehbare Konzepte zur absehbaren, nachhaltigen Verbesserung und erst in zweiter Linie mangelt es an Geld. Statt endlich die Probleme anzupacken, schiebt Bildungssenatorin Sascha Aulepp die Verantwortung zum Bund weiter, und Bürgermeister Bovenschulte zieht es vor, das Thema großzügig zu ignorieren. Unser gemeinsam beschlossener Bildungskonsens von vor fünf Jahren gibt dagegen ganz klar auf, welche Aufgaben Bremen zu erfüllen hat und in welch tragfähigem Rahmen.“ Dazu hat die CDU-Fraktion eine Große Anfrage (Drs. 21/436) mit dem Titel „Der Bremer Konsens zur Schulentwicklung 2018-2028: Sachstand, Ergebnisse und Zukunftsaussichten“ eingereicht, die in der kommenden Sitzung der Bremischen Bürgerschaft debattiert wird.
Die CDU-Fraktion unterstützt das Engagement der Schulleitungsvereinigung (SLV) Bremen, mehrerer Interessensvertretungen sowie zahlreicher weiterer Bildungsverbände, und deren Forderung nach einem Runden Tisch zur „Stärkung der Bremer Bildung“. „Dieser Ruf kommt nicht aus dem luftleeren Raum. Es sind die Menschen vor Ort, die den täglichen Ausnahmezustand erleben – und die mit den unzureichenden Rahmenbedingungen zurechtkommen müssen, die der Senat in den letzten Jahren zu verantworten hat“, so Averwerser.
Die Kernprobleme sind bekannt: Die Schülerzahlen steigen, doch die Infrastruktur und personellen Ressourcen halten nicht Schritt. Die Ganztagsschule ab 2026, Inklusion und andere berechtigte Reformen drohen, mangels Planung und Finanzierung, unter ihrem eigenen Anspruch zusammenzubrechen. „Das ist keine Naturkatastrophe, sondern das Ergebnis jahrelanger Fehlsteuerung in der Bremer Bildungsbehörde“, betont Averwerser.