Averwerser: Bremen lässt nächste Bildungsgeneration im Stich
Im bundesweiten Vergleich zur Qualität der Schulsysteme in den Ländern liegt Bremen unverändert auf dem letzten Platz. Das ist eines der Ergebnisse des am Vormittag (17. August) vorgestellten jährlichen Bildungs-Monitors vom wirtschaftsnahen Institut Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, erläutert die Befunde: „In allen wichtigen pädagogischen Belangen liegen wir nach wie vor hinten. Die Fachleute bescheinigen uns deutschlandweit die schlechteste Schulqualität und die höchste Bildungsarmut. Selbst beim Thema Integration in den Schulen sind wir letzter. Und besonders schwer wiegt auch, dass unsere Förderinfrastruktur völlig unzureichend ist. Gerade in einem Stadtstaat mit hoher Migrationsquote und hoher Bildungsarmut ist die Sprachförderung aber das A & O für jedes Kind beim Start ins Leben. Kein Bundesland hat mehr an Boden gegenüber dem ersten Bildungs-Monitor von 2013 verloren als Bremen. Die sozialdemokratische Bildungspolitik lässt damit die nächste Generation von Schülerinnen und Schülern im Stich.“
Zwar überzeugte Bremen die INSM-Experten beim Stichwort Digitalisierung. Indes wurde in dieser Kategorie nicht allein die Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten oder W-LAN analysiert, sondern vielmehr die Ausbildung von Informatikern an bremischen Hochschulen sowie im Rahmen der Beruflichen Bildung. Letzte wird stark durch die Wirtschaft mitgetragen. Averwerser weiter: „Die INSM-Studie stützt zahlreiche Ergebnisse auch anderer Institute aus den letzten Jahren, wonach der Schluss offenkundig ist, dass die sozialdemokratische Bildungspolitik in Bremen systematisch versagt. Doch Senatorin Aulepp bleibt weiterhin jede belastbare Antwort schuldig, wie die Landesregierung Kindern und Jugendlichen den Weg ins Leben ebnen will. Diese Ergebnisse nehmen auch einen Teil der Analysen vorweg, die wir vom Berliner Institut für Qualitätsentwicklung im Schulwesen für den Herbst erwarten. Die Forschungseinrichtung wird im Auftrag der Länder vermutlich noch tiefergehende Befunde zur Frage liefern, wie sich die Pandemie auf die Qualitätsentwicklung im bremischen Schulsystem ausgewirkt hat. Aber schon jetzt ist kaum noch wegzudiskutieren: Corona kann keine Entschuldigung für die langjährigen Versäumnisse im SPD-geführten Bildungs-Ressort sein.“