Ahrens: „Erzieherausbildung wird ausgebremst“
„Es ist schlichtweg inakzeptabel, dass angehende Erzieherinnen und Erzieher, die sich auf den Beginn ihrer Ausbildung vorbereitet haben, jetzt massiv behindert werden“, kritisiert Sandra Ahrens, kinderpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion Bremen, den verzögerten Umzug der Inge-Katz-Schule in das ehemalige Sparkassengebäude am Brill. „Besonders vor dem Hintergrund, dass wir aufgrund von Fachkräftemangel aktuell in Bremen 900 Kitaplätze nicht besetzen können. Diese Panne zeigt erneut, wie wenig zuverlässig die Bildungsbehörde unter der Leitung von Senatorin Aulepp arbeitet. Sie tut eben nicht alles, um dem Fachkräftemangel abzuhelfen.“
Die CDU-Fraktion hat für die kommende Sitzung der Bremischen Bürgerschaft dazu die Aktuelle Stunde „Planungsfehler in der Bildungsbehörde - Erzieherausbildung auf gepackten Koffern“ eingereicht. „Die Kartons sind gepackt, doch der Umzug steht still – was ist das für ein Signal an die angehenden Erzieherinnen und Erzieher, die wir in Bremen so dringend brauchen? Der gesamte Planungsprozess, den Fachbereich Sozialpädagogik umzusiedeln, ist offensichtlich trotz frühzeitiger Warnungen der Experten völlig aus dem Ruder gelaufen“, so Ahrens.
Sie ergänzt und erklärt: „Die Bildungsbehörde hat in unnachgiebiger Weise alle Bedenken beiseite gewischt und ihre Planungen zum Nachteil der Inge-Katz-Schule durchgesetzt. Der Fachbereich Sozialpädagogik wurde an den Brill verlagert, um zunächst Platz für die Grund- und Oberschule zu schaffen. Der Neubau der Kita soll folgen - ebenso wie weitere Umzüge z.B. der angehenden Sozialassistenten in den Kitas an den Brill. Statt auf die Warnungen der Fachleute vor den Ferien zu hören, wurde der Umzug ohne fertige Räume zu Lasten der rund 1.350 Schüler aller drei Schulen durchgedrückt. Alles verzögert sich nun, nicht zuletzt wegen der Haushaltssperre bis Ende des Jahres, was auch die Umzugspläne für nächstes Jahr in ernste Gefahr bringt. Jetzt steht die Schule vor einem Supergau: Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher müssen zurück zur Delmestraße, obwohl diese Räume inzwischen von der Grund- und Oberschule beansprucht werden. Dies bedeutet, dass die 1.200 Schülerinnen und Schüler der Inge-Katz-Schule bis Ende Oktober eng zusammenrücken müssen. Diese Situation ist besonders ärgerlich, da die Schule bereits zuvor stark belastet war. Angesichts des akuten Bedarfs an Fachpersonal besteht die Gefahr, dass noch mehr Auszubildende aufgrund dieser Missstände abspringen. Jeder Abbruch wird auf das Konto der Behörde und von Bildungssenatorin Aulepp gehen.“
Ein zentraler Kritikpunkt des neuen Standortes am Brill war bisher das fehlende Außengelände. Nun müssen Kinder ab fünf Jahren, Teenager und junge Erwachsene auf einem kleinen Innenhof ohne jegliche Möblierung oder geeignete Spielgeräte ihre Pausen verbringen. Stattdessen stehen ihnen lediglich eine Teerfläche, einige Bäume und Bänke zur Verfügung. Diese unzulänglichen Bedingungen, die nahezu an Käfighaltung erinnern, führen zu ständigen Störungen und einer dauerhaften Belastung für die Unterrichtsatmosphäre. „Wie unter diesen Bedingungen ein erfolgreicher Unterricht stattfinden soll, wird Senatorin Aulepp uns am Dienstag in der Aktuellen Stunde erklären müssen“, fordert Sandra Ahrens.