„Nicht neu, nicht nachhaltig, dafür teuer“
„Wir stehen doch in einem Jahr genauso da wie jetzt, nur ärmer“, kommentiert Heiko Strohmann das „Aktionsprogramm Aufenthalts- und Erlebnisqualität Innenstadt 2020/21 zur Unterstützung bei den Folgen der Corona-Pandemie“ des Bremer Senats.
Ein kurzfristiges Notprogramm, das statt mit zehn sogar mit 13 Millionen Euro unterfüttert werden soll, muss doch langfristige Effekte haben. Aber statt auf die Anwerbung von Investoren durch neue Attraktivität zu setzen, spricht man überall nur von Leerstands-Management. Das kann doch nicht das Ziel sein.“
Einige gute Ideen wie neue Wegweisungen und Leitsysteme oder Zuschüsse für innovative Bauvorhaben wären erkennbar, doch genau die seien es, die dann nicht realistisch ausfinanziert würden. Während andere wie Wettbewerbe für Co(ncept)- und Pop-up-Stores, deren Effekte schon beim Lesen verpufften, riesige Etats und zusätzliche Stellenausschreibungen bekämen. „Außerdem wirkt der in jede Überschrift gezwungene Corona-Bezug teilweise sehr konstruiert, um die Finanzierung aus dem Sonderprogramm zu begründen“, meint Strohmann. „Öffentliches WLAN, eine saubere Innenstadt und ausreichende und funktionsfähige öffentlichen Toiletten gehören für mich zu den Regelaufgaben einer Stadt, das hat nun wirklich nichts mit Corona zu tun! Der Mangel in diesen Bereichen ist vielmehr das Ergebnis der Taten- und Ideenlosigkeit des Senats beim Blick auf die Innenstadt.“
Zudem blieben viele Fragen offen, zum Beispiel was sich hinter der Kultur-Gastronomie in den Wallanlagen verbirgt oder wie einige der kulturellen Maßnahmen in Herbst und Winter umgesetzt werden, wenn es kalt wird und sie mit Theater- und Konzerthäusern in Konkurrenz stehen.