„Kindern wird frühkindliche Bildung vorenthalten“
Das rot-grüne Kita-Chaos der vergangenen Jahre setzt sich auch in der neuen Legislatur fort: 900 Betreuungsplätze fehlen zu Beginn des neuen Kita-Jahres und viele Eltern sind verzweifelt. Die Zahl der unversorgten vier- bis sechsjährigen Kinder ist nochmal massiv gestiegen, das zeigt ein Vergleich des Statusberichts II von 2018/19 und 2019/20. Die familienpolitische Sprecherin Sandra Ahrens warnt davor, dass vielen Kindern dadurch eine wichtige Phase der frühkindlichen Bildung vorenthalten wird. „Ein Kita-Platz ist mehr als nur Betreuung oder Beschäftigung. In der Kita wird der Grundstein für die gesamte Bildungsbiographie gelegt, der sich später nicht mehr einfach aufholen lässt. Dort werden wichtige Entwicklungsschritte der Kinder pädagogisch begleitet und mögliche individuelle Förderbedarfe aufgefangen. Findet das nicht statt, weil für die Kinder schlicht kein Platz da ist, leiden darunter insbesondere Kinder aus bildungsfernen Familien. Ihnen wird dadurch die gerechte Chance auf Schulerfolg genommen, weil Förderbedarfe unbeachtet bleiben und in die Grundschule durchgereicht werden. Die Überwindung der sozialen Spaltung, die Rot-Rot-Grün gerne an jeder Stelle verspricht, gelingt so sicher nicht, sondern ihr wird Vorschub geleistet“, so Ahrens. Die CDU-Abgeordnete drängt deshalb erneut darauf, wenigstens für alle unversorgten Kinder, für die das letzte Kita-Jahr ansteht, umgehend ein Angebot zu schaffen, um ihnen einige Stunden Gruppenerfahrung zu ermöglichen.
Verbesserungsbedarf sieht Sandra Ahrens auch in der Kommunikation der Bildungsbehörde mit den betroffenen Eltern. „Stundenlange Warteschleifen, unfreundliche Mitarbeiter oder gar keine Antwort sind das Gegenteil von Bürgerservice und Familienfreundlichkeit. Die Bildungsbehörde muss sich als Dienstleister der Familien verstehen. Dazu gehört es schnell, freundlich und zuverlässig zu beraten und zu informieren. Die Eltern sind keine Bittsteller, sondern sie haben einen Rechtsanspruch auf Betreuung – und zwar schon seit vielen Jahren. An einem zuverlässigen Betreuungsplatz hängt für viele Mütter und Väter zudem auch die Möglichkeit für die eigene Berufstätigkeit“, betont die familienpolitische Sprecherin. Es sei eine desaströse Bilanz des Senats, dass er das Kita-Chaos seit Einführung des Rechtsanspruches in 2013 für Kinder ab einem Jahr nicht in den Griff bekomme. Die zukünftige rot-rot-grüne Regierung sei in der Pflicht, Personal- und Platzmangel, Planungsversagen sowie fehlenden Neubauten endlich wirksam entgegenzutreten statt die leeren Versprechungen der vergangenen Jahre fortzusetzen. „Doch statt endlich die Grundversorgung sicherzustellen, macht Rot-Rot-Grün den Eltern im Koalitionsvertrag mit Ankündigungen wie 24-Stunden Kitas und längeren Betreuungszeiten lieber weitere Hoffnungen. Vor der Kür sollte die Pflicht kommen“, kritisiert Ahrens. Alle Maßnahmen müssten zudem bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen finanziell hinterlegt werden.