„Hygienekonzepte statt Besuchsverbote“
Aufgrund von sinkenden Infektionszahlen und bereits erfolgten Regelungsaufhebungen in anderen Ländern, fordert Sigrid Grönert, sozialpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, auch im Land Bremen eine komplette Abschaffung von Besuchsverboten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.
„Seit Mitte März ist die Situation für alle Beteiligten sehr belastend. Patienten und Pflegebedürftige bleiben alleine und vereinsamen, die Angehörigen fühlen sich in ihrer Sorge macht- und hilflos und das pflegende Personal kann die emotionalen Zuwendungen weder leisten noch ersetzen. Ich erwarte, dass der rot-rot-grüne Senat endlich flexibel handelt und unverhältnismäßige Regeln, die in Bremen noch gelten, sofort aus der Verordnung herausnimmt“, so Grönert. „Wir dürfen doch nicht warten bis die Infektionszahlen wieder steigen und man ohnehin nicht mehr vorrangig über Lockerungen nachdenkt. Bremen handelt längst nicht flexibel genug und somit nicht im Sinne der Menschen.“
Passgenaue und individuelle Schutz- und Hygienekonzepte sollen Besuchsverbote ersetzen. Die Träger entscheiden dann vor Ort nach ihren Möglichkeiten, wie sie die Pläne umsetzen. „Leitend sollte doch nur sein, dass bei Einhaltung der Hygieneregeln kein Besucher mehr abgewiesen wird und jeder Patient wieder das Recht auf Familie und Freunde hat“, so die Sozialpolitikerin.
Hält der rot-rot-grüne Senat weiterhin an seinen Regelungen fest, unterschätzt er die Auswirkungen, die die anhaltenden Besuchsbeschränkungen, besonders in Pflegeheimen, mit sich bringen. „Die Bewohner werden mehr und mehr isoliert, ziehen sich in der Folge auch untereinander zurück, werden zum Teil sogar aggressiver. Damit umzugehen bedarf es einer zusätzlichen Kraftanstrengung seitens des Personals, das eh schon am Limit arbeitet. Da in einer freiwilligen Testung auf Corona in fünf Pflegeeinrichtungen alle 128 Abstriche der Bewohner und auch die des Pflegepersonals negativ waren, fordere ich vom Senat flexibles Handeln und Lockerungen bei den Besuchsregeln zum Wohle aller“, so Sigrid Grönert abschließend.