Grönert: Sozialressort darf sich der Umsetzung nicht entziehen
Die Engagementbereitschaft erhöhen und den Nachwuchs im Ehrenamt stärken sind die erklärten Ziele Bremens. Dafür beschloss Ende 2021 die Bremische Bürgerschaft die Ausarbeitung einer Strategie, die die tatsächlichen Bedarfe für freiwilliges Engagement von Vereinen und Organisationen ermittelt. Knapp zwei Jahre später liegt diese nun vor und wird in der kommenden Woche in der Deputation für Soziales diskutiert. „Diese Strategie kann allerdings nur ein erster Schritt sein, auf dem ganz viele weitere folgen müssen“, erklärt Sigrid Grönert, Sozialpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion Bremen. „Das Sozialressort macht es sich zu einfach, wenn es vorgibt, dass die Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen im Rahmen der vorhandenen personellen sowie finanziellen Ressourcen realisiert werden soll. Damit scheint die Politik ihr Werk getan zu haben, durchführen soll dies offensichtlich die Freiwilligen Agentur, die bereits den Entwicklungsprozess koordiniert hat, dafür allerdings zusätzliche finanzielle Ressourcen erhielt. Wie allerdings die Umsetzung in Bremerhaven aussehen soll, bleibt noch völlig offen. Das Sozialressort darf sich aber hier nicht der Umsetzung entziehen.“
Viele Fragen sind noch ungeklärt: Wer begleitet die weiteren Schritte? Von wem werden die 10 Punkte der Strategie gewichtet und auf welche Zeiträume wird die Umsetzung angestrebt? Welche konkreten Maßnahmen sollen im nächsten Jahr erfolgen? Besonders fehlt Sigrid Grönert ein Hinweis darauf, wie die Umsetzung der Strategie von politischer Seite, vom Sozialressort, angegangen werden soll. „Ich erwarte, dass das Sozialressort den benötigten Rahmen setzt. Die isolierte Aussage, dass Politik, die Freiwilligenorganisationen und die Engagierten gemeinsam die Verantwortung tragen, finde ich unverantwortlich. Zuerst ist immer die Politik am Zuge. Es wäre falsch, für 100.000 Euro eine Strategie zu entwickeln, um die Umsetzung mit Hinweis auf fehlende finanzielle und personelle Mittel sich dann quasi selbst zu überlassen. Das wird allen Beteiligten, die mit Herzblut an der Strategie gearbeitet haben und dem bürgerschaftlichen Engagement in Bremen und Bremerhaven nicht gerecht“, so Sigrid Grönert.