Grönert: „Einsame Menschen in Bremen nicht allein lassen“
„Die Zahl der Menschen, auch die der Kinder und Jugendlichen, die unter Einsamkeit leiden, steigt immer weiter an“, erklärt Sigrid Grönert, sozialpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion. „Dieser Entwicklung müssen wir uns stellen und ihr entgegenwirken. Doch während andere Bundesländer, wie Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, Programme zur Überwindung von Einsamkeit starten, lehnt sich der Senat Bovenschulte in Selbstzufriedenheit zurück.“ Das ergibt sich aus der Antwort des Senats auf die Große Anfrage (Drs. 21/268) der CDU-Fraktion zu diesem Thema.
Es verfestigt sich die Erkenntnis, dass Einsamkeit und die damit verbundene soziale Isolation zu einer der größten Volkskrankheiten geworden ist. Einsamkeit wirkt sich nicht nur auf die Psyche, sondern auch auf die körperliche Gesundheit aus und hat gravierende Folgen für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft. „Ganz Deutschland beschäftigt das Thema, diese Woche findet sogar die bundesweite Kampagne `Gemeinsam aus der Einsamkeit´, die Teil der Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit ist, statt. Nur Bremen beteiligt sich nicht und schaut tatenlos zu, während anderswo das Thema enttabuisiert wird“, kritisiert Sigrid Grönert. „Wir fordern den Senat auf, die bundesweiten Erkenntnisse und Aktivitäten zum Thema Einsamkeit nicht weiter selbstzufrieden zu ignorieren, sondern auch in Bremen durch die Erhebung aktueller Daten, durch Ursachenforschung, Überprüfung der vorhandenen und Installierung neuer Angebote gegen Einsamkeit aktiv zu werden. Wir brauchen eine passende Strategie und innovative Ideen, um Einsamkeit und ihre Folgen wirklich greifbar und bekämpfbar zu machen. Es reicht nicht aus, lediglich immer mehr Projekte oder Träger zu finanzieren, ohne auf klare Ziele und Nachhaltigkeit zu setzen“, fordert Grönert.
Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hat dazu einen Antrag (Drs. 21/638) in die Bremische Bürgerschaft eingereicht. In ihm setzt sie sich u.a. für die Ernennung einer verlässlichen Ansprechperson für Einsamkeitsprävention ein. „Die Bekämpfung von Einsamkeit wird eine der zentralen großen sozialen Aufgaben der Zukunft sein. Jede Generation, jede Bevölkerungsschicht ist davon betroffen. Umso unverständlicher, warum die Bremer Regierung einen eigenen zentralen Ansprechpartner dafür ablehnt“, so Grönert.