Eckardt: „Frau zu sein hat seinen Preis“
„Was kostet es, eine Frau zu sein?“, fragt Kerstin Eckardt, frauenpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion Bremen, zum morgigen Equal Pay Day und darauffolgenden Internationalen Frauentag (8. März). „Frauen verdienen weniger, in Bremen sind es 17 Prozent gegenüber Männern, und sie arbeiten oft in Berufen, die systematisch unterbewertet sind – etwa in der Pflege oder im Sozialen. Dazu kommt unbezahlte Care-Arbeit in den Familien. Doch die finanzielle Benachteiligung von Frauen endet nicht beim Einkommen“, erklärt Eckardt.
Frauen tragen zusätzliche finanzielle Lasten in ihrem Alltag. Sei es durch teure Hygieneartikel wie Menstruationsprodukte oder durch den „Pinke-Steuer-Effekt“, bei dem Produkte für Frauen oft kostspieliger sind als für Männer. Hinzu kommen Kosten für Sicherheitsmaßnahmen wie Selbstverteidigungskurse und für den sicheren Nachhausweg abends wie die Nutzung von Taxis, die für viele Frauen zur Notwendigkeit geworden sind. „Diese Ausgaben sind Ausdruck tieferliegender gesellschaftlicher Ungleichheiten“, so Eckardt.
Die CDU-Fraktion fordert daher das Verbot der „Pinken Steuer“. „Die geschlechtsspezifische Preisdiskriminierung gehört konsequent abgeschafft“, so Eckardt. „Frankreich und Belgien haben hier bereits Fortschritte erzielt, Deutschland muss nachziehen. Es reicht eben nicht, einmal im Jahr an bestimmten Tagen darauf hinzuweisen. Wir brauchen endlich verbindliche politische Maßnahmen, um finanzielle Gerechtigkeit für Frauen zu schaffen.“ Dazu zählt ebenfalls ein Entgeltgleichheitsgesetz mit verbindlichen Sanktionsmechanismen für Unternehmen, die Frauen bei gleicher Qualifikation und gleicher Arbeit schlechter bezahlen als Männer. „Mit unserem Antrag für einen besseren Mutterschutz für selbständig tätige Frauen, konnten wir bereits eine ungerechte Gesetzeslücke schließen.“
Darüber hinaus fordert die CDU-Fraktion eine Stärkung der beruflichen Perspektiven von Frauen in unterbewerteten Branchen. „Pflege- und Erziehungsberufe müssen besser bezahlt und aufgewertet werden. Wer gesellschaftlich unersetzbare Arbeit leistet, darf nicht mit einem Niedriglohn abgespeist werden“, betont Eckardt. Zudem müsse die unbezahlte Care-Arbeit stärker berücksichtigt werden, etwa durch steuerliche Entlastungen für pflegende Angehörige und bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.