„Digitalen Kontakt ermöglichen und einfordern“
Die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Yvonne Averwerser fordert den Senat auf, die Bildungseinrichtungen des Landes Bremen mit Corona-Fahrplänen nicht mehr allein zu lassen
Die weitere Öffnung von Kindertagesstätten und Schulen sei absolut richtig, um den Kindern ihre sozialen Kontakte und ein Mindestmaß an Bildung zu ermöglichen, meint Yvonne Averwerser. Zudem müssen die Eltern endlich entlastet und zurück an den Arbeitsmarkt geführt werden – das gelte insbesondere für die vielen Frauen, die den Großteil der Pflege- und Betreuungsarbeit leisten. Die ersten Rückmeldungen aus den Schulen auf die Öffnungspläne des Senats fasst Averwerser jedoch so zusammen: „An vielen Schulen wird der Präsenzunterricht wegen Personal- und Raummangels nicht umsetzbar sein.“
Erste Schulen melden, dass sie maximal die Hälfte der geforderten Öffnungsszenarien im Mai umsetzen könnten. Das werde zur Folge haben, dass Eltern ihre Kinder weiterhin in unterschiedlichem Umfang zuhause betreuen müssten und die Kinder so weiterhin sehr unterschiedlich beschult bzw. beschäftigt würden. „Nach wie vor ist die Diskrepanz zwischen den Methoden der Stoffvermittlung riesig“, so Averwerser. „Einige Kinder sitzen mit ihrer Klasse oder Kleingruppen in Video-Konferenzen, andere haben seit Wochen nichts von ihren Lehrern gehört.“
Eine Lösung des Problems sieht Averwerser in der Förderung digitaler Kompetenzen. Wo Präsenzunterricht nicht möglich sei, müsse den Kindern wenigstens der digitale Kontakt zu ihren Lehrerinnen und Lehrern ermöglicht werden. „Dazu braucht es Hilfestellungen für Schulleitungen, die ihren Lehrern die Handhabung der Technologie ermöglichen müssen“, so Averwerser. „Es kann doch nicht sein, dass 2020 einige Lehrer nur über Telefon oder einmal in der Woche per Email erreichbar sind – schon gar nicht in einer Pandemie, in der der persönliche Kontakt noch lange nicht möglich sein wird. Wir müssen diese Zeit endlich als Chance begreifen und den digitalen Kontakt nicht nur ermöglichen, sondern auch einfordern.“