Bremen muss sich den Lebensrealitäten junger Menschen anpassen
Wieder eine Rote Laterne mehr: In der aktuellen Studie des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) landet Bremen im Ländervergleich beim Anteil der Studienangebote, die auch in Teilzeit möglich sind, auf Platz 16 und damit auf dem letzten Platz. Susanne Grobien, wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, fordert mehr Flexibilisierung bei den Studiengängen: „Das Teilzeitangebot in Bremen geht komplett an den Lebensrealitäten junger Menschen vorbei. Neben dem Studentenleben Job, Familie, die Betreuung von Kindern oder Angehörigen unter einen Hut zu bekommen, ist anstrengend und mitunter nicht zu stemmen. Ein Teilzeitstudium könnte da die Lösung für viele sein. Doch in Bremen wird es den Studierenden nicht einfach gemacht.“
Laut der CHE Studie bietet Bremen nur sechs Studiengänge in Teilzeit an. Mit der daraus resultierenden Quote von zwei Prozent liegt Bremen weit unter dem Bundesdurchschnitt von 17,9 Prozent (Zahlen von 2022). Während an den Bremer Hochschulen knapp sechs Prozent der Studienangebote auch in Teilzeit belegt werden können, gibt es an den Universitäten im Land Bremen laut des von der Studie zitierten Hochschulkompasses dazu keine Angebote.
„Der Senat Bovenschulte muss hier zusammen mit den Hochschulen und Universitäten für den Ausbau entsprechender Studienangebote in Teilzeit sorgen, damit diese auch für Studierende mit Flexibilitätsbedarfen attraktiv und zugänglich bleiben. Die letzte Novelle des Bremischen Hochschulgesetzes bietet dafür eine wichtige Grundlage, die dann auch konkret umgesetzt werden muss. Der Senat ist ebenfalls gefordert, sich auf Bundesebene für die Ausweitung des BAföG auf Teilzeitstudien einzusetzen, damit sich die Förderung an die Lebenswirklichkeit der Studierenden anpasst“, so Susanne Grobien.