Bensch: Medizinische Versorgung von Heranwachsenden bedroht?
Der Senat muss einer drohenden Überlastung des bremischen Gesundheitssystems infolge grassierender Atemwegserkrankungen entschiedener begegnen. Rainer Bensch, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, erläutert: „Die frühzeitigen Hilferufe der Kliniken und niedergelassenen Ärzte werden in der Gesundheitsbehörde von Senatorin Bernhard bis heute nicht richtig eingeordnet. Intensivmedizinische Betten sind inzwischen ausgelastet. Haus- wie Fachärzte und insbesondere Kinderärzte können die Zahl der Erkrankten kaum noch bewältigen. Rot-Grün-Rot hat dem strukturellen Fachkräftemangel im Gesundheitswesen tatenlos zugesehen. Zeitgleich sind durch den Ukraine-Krieg und stärkere Fluchtbewegungen über die Balkan-Route und das Mittelmeer viele Menschen nach Bremen gekommen, darunter Kinder und Jugendliche. Der zuvor schon strukturelle Personalmangel in Kliniken und Praxen fällt dadurch doppelt ins Gewicht. Hinzu kommt, dass auch Ärzte und Pfleger nicht vom RS-Virus verschont bleiben und ausfallen. Wir brauchen jetzt kein Schwarzes-Peter-Spiel, sprich Verantwortungs-Wegschieben, sondern eine proaktive Gesundheitspolitik, die in den Krisenmodus schaltet. Dazu müssen unter Führung der Gesundheitssenatorin alle nötigen Kräfte des stationären und ambulanten Bereichs mobilisiert werden.“
Die Christdemokraten haben mit Blick auf die verschärfte Lage eine Aktuelle Stunde für die nächste Bürgerschaft (Landtag) beantragt. In den letzten Tagen häuften sich Berichte, dass es bei der medizinischen Versorgung in Kinderarztpraxen, spezialisierten Kinderkrankenhäusern und bei der Versorgung mit Medikamenten bundesweit zu erheblichen Engpässen kommt. Auch in Bremen schlagen Kinderärzte und Klinikleitungen Alarm. Bensch weiter: „Wir haben die Gesundheitssenatorin schon im Frühjahr darauf hingewiesen, dass für den Herbst mit einer Grippewelle und stärker als in den Vorjahren auch mit Atemwegserkrankungen wie dem Respiratorischen Synzytial-Virus zu rechnen wäre. Warum gibt es nicht längst einen Krisenstab im Gesundheitsressort, der laufend die Kapazitäten überwacht und umsteuert? Wir fragen uns auch, wo die Initiative Bremens zu einer Gesundheitsministerkonferenz Bund-Länder mit diesem Schwerpunktthema bleibt? Frau Bernhard hätte unser bremisches Gesundheitssystem frühzeitig auf die absehbare Lage vorbereiten müssen. Sie muss jetzt sofort handeln, zumal die Gefahr einer weiteren Corona-Welle nicht gebannt ist.“