Schwindende Sprachkompetenz bei Neuntklässlern
Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin

Mit einem flammenden Appell wendet sich CDU-Bildungspolitikerin Yvonne Averweser an die demokratischen Fraktionen in der Bremischen Bürgerschaft: „Unsere Schülerinnen und Schüler verlieren auf dramatische Weise an Sprachkompetenz. Das zeigt uns der heutige IQB-Bildungstrend ganz ungeschminkt. Was sich in den unteren Schulklassen im Deutschunterricht schon jahrelang abzeichnet, setzt sich jetzt in der Sekundarstufe I fort. Und natürlich leidet bei geringeren Deutschkenntnissen auch der Erwerb der ersten Fremdsprache. Wir liegen signifikant hinter dem Bundesschnitt, vielfach abgeschlagen auf dem letzten Platz und erzielen im Fach Deutsch wortwörtlich nahezu durchgängig besonders schwache Ergebnisse. Der Staat wird im Land Bremen seinen Bildungsaufgaben nicht mehr gerecht. Die Zahl der Heranwachsenden, die den Herausforderungen im Ausbildungs- und Arbeitsmarkt dadurch nicht mehr gewappnet sind, wird in Bremen und Bremerhaven immer höher. Wie wollen wir als Hansestadt und Seestadt in Zukunft international aufgestellt sein, wenn unsere Kinder ein immer schlechteres Englisch sprechen? Wie wollen wir zu uns kommende Menschen schnell und gut integrieren, wenn wir unsere eigene Muttersprache immer weniger beherrschen? Die Zeit der zarten Bildungsreformen ist vorbei. Wir können nicht auf Besserung in ein paar Jahren hoffen, indem wir an hoffnungslos verrosteten Schrauben des bremischen Bildungssystems ergebnislos drehen. Wir müssen die Kernfächer Deutsch, Englisch und Mathematik von der Grundschule an bis in die Sek I endlich auf solide Füße stellen. Dazu müssen wir ganz wesentlich auch über den Leistungsgedanken in Schule sprechen. Und die SPD-geführte Bildungsbehörde darf sich nicht damit herausreden, die sozialen Rahmenbedingungen der Kinder im Land Bremen seien schlechter als anderswo. Das wird den Kindern, Eltern und Lehrern in keinem Fall gerecht. Bildungsgerechtigkeit heißt, dass alle Kinder lesen, schreiben und rechnen können, wenn sie in die weiterführende Schule kommen. Alles anderes ist Murks.“

Das in Berlin ansässige, vom Bund und den Ländern getragene Institut für Qualität im Bildungswesen hatte am Freitag, 13. Oktober, seinen Bildungstrend 2022 vorgestellt. Der wissenschaftlich fundierte Report analysiert zum dritten Mal nach 2008/2009 und 2015 die Kompetenzstände der Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe in den Fächern Deutsch, Englisch und Französisch (jeweils erste Fremdsprache; Französisch nur sechs Länder ohne Teilnahme Bremens) am gemeinsamen Maßstab der Bildungsstandards. Die Vergleichsstudie ermöglicht Aussagen zur Veränderung der Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I in den einzelnen Ländern in den sprachlichen Fächern im Zeitverlauf von 13 Jahren (Deutsch, Englisch) sowie 14 Jahren (Französisch). Im Fach Deutsch wurden die Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Zuhören und Orthografie überprüft. In den Fächern Englisch und Französisch wurden jeweils das Leseverstehen und das Hörverstehen getestet. Beim Lesen deutscher Texte, in der Rechtschreibung und bei der Kompetenz des Zuhörens liegen die Schülerinnen und Schüler aus Bremen und Bremerhaven weit hinter allen anderen Bundesländern abgeschlagen auf dem letzten Platz. Beim Leseverständnis im Deutschen und Englischen belegen Schülerinnen und Schüler den vorletzten Platz.

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