Ahrens: „Das Wegducken des Senats ist eine Schande“

Bremen muss Verantwortung für ehemalige Heimkinder übernehmen
Ein Teddybär sitzt auf einem verlassenen Kinderbett

Jahrelanges Schweigen, keine Aufarbeitung, keine Entschädigung. Die CDU-Fraktion Bremen fordert den Senat auf, endlich Verantwortung für das Leid der Bremer Kinder und Jugendlichen in den Heimen Haasenburg und Friesenhof zwischen 2008 und 2015 zu übernehmen. Mit einem erneuten Antrag (siehe hier) drängt die CDU-Fraktion auf eine umfassende Aufarbeitung der Missstände, eine öffentliche Entschuldigung sowie eine finanzielle Abfindung für die Betroffenen. „Das jahrelange Wegducken des Senats ist eine Schande. 16 Bremer Kinder und Jugendliche wurden in Heime geschickt, in denen sie psychischer und physischer Gewalt ausgesetzt waren und bis heute weigert sich Bremen, ihre Stimmen anzuhören und ihr Leid anzuerkennen. Während andere Bundesländer längst handeln, schweigt Bremen“, kritisiert Sandra Ahrens, kinderpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion. 

Bereits Ende 2022 brachte die CDU-Fraktion einen umfassenden Antrag in die Bremische Bürgerschaft ein, doch Rot-Rot-Grün lehnte ihn ab. Stattdessen kam ein weichgespülter Kompromissantrag der Koalition, der bis heute folgenlos blieb. „Mehr als zwei Jahre später ist klar: Der Senat Bovenschulte hat nicht gehandelt, sondern die Betroffenen schlicht vergessen. Die versprochene Aufarbeitungsstudie? Nie umgesetzt. Die Entschädigung? Fehlanzeige. Die eigene Verantwortung? Abgeschoben“, so Ahrens. Die CDU-Fraktion fordert eine wissenschaftlich begleitete Studie, um die damaligen Entscheidungen der Bremer Jugendämter kritisch aufzuarbeiten. Zudem sollen Betroffene aktiv kontaktiert, therapeutisch unterstützt und unbürokratisch entschädigt werden.

„Wir reden hier nicht über Einzelschicksale, sondern über staatlich angeordnetes Leid. Bremen kann sich nicht weiter aus seiner Verantwortung stehlen. Es hat diese Kinder dorthin geschickt. Es geht um Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit und Lehren für die Zukunft. Wir können das Leid der 16 jungen Menschen nicht rückgängig machen, aber es ist unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit es wenigstens zu lindern. Ich erwarte daher, dass alle Fraktionen unseren Antrag unterstützen“, so Ahrens.

Foto: shutterstock

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