Infektionsketten per Briefverkehr nachverfolgen zu wollen, hält der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Rainer Bensch für steinzeitlich und unwirksam. Er fordert eine digitale Erfassung und flächendeckende, präventive Tests in Kliniken und Pflegeheimen.
Anlässlich der unzureichenden Datenerfassung sowie ungenutzter Testkapazitäten bei der Bekämpfung des Corona-Virus fordert der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion Rainer Bensch eine Kursänderung der Gesundheitssenatorin. „Die Zettelwirtschaft, mit der Containment-Scouts die Infektionsketten im Land Bremen nachverfolgen sollen, muss sofort ein Ende haben“, so Bensch. „Zwei Wochen nach Kontakt mit einem Infizierten einen Fragebogen auszufüllen, ist Wahnsinn.“ Die Daten per vorfrankiertem Brief zurückzuschicken, dauere zu lang, verunsichere die Bürger und verursache unnötige Portokosten. Stattdessen brauche es ein schnelles und effektives Datenmanagement. „Nur mit einer konsequenten digitalen Erfassung können Infektionsketten zielgerichtet nachverfolgt werden“, meint Bensch.
Zudem fordere er Senatorin Bernhard dazu auf, schnellstens die Voraussetzungen dafür zu schaffen, flächendeckend präventive Corona-Tests in Kliniken und Pflegeheimen durchzuführen. Vom Bundesgesundheitsministerium sei in Kürze eine Rechtsverordnung zu erwarten, die solche Reihentests ermögliche. „Den Bewohnern und Patienten sowie den Beschäftigten müssen die seit Monaten vorhandenen Ängste und vor allem die Isolation genommen werden“, so der Gesundheitspolitiker. Dabei dürfe Bremen nicht unnötig warten.