Lübke: Konzertierte Aktion Schwimmunterricht nötig
Angesichts dramatisch steigender Zahlen an Nichtschwimmern unter Bremens Schulkindern fordert die CDU-Bürgerschaftsfraktion eine konzertierte Aktion des Senats Bovenschulte. Marco Lübke, sportpolitischer Sprecher, sagt: „Die Entwicklung ist besorgniserregend: In nur fünf Jahren hat sich die Zahl der Nichtschwimmer verdoppelt. Jedes fünfte Kind im Grundschulalter kann nicht schwimmen. Die DLRG stuft die Dunkelziffer sogar noch höher ein. Der Senat Bovenschulte muss jetzt handeln und zusätzliche Alternativen einführen, die anderswo seit Jahren gut funktionieren, etwa im Sinne der Kompaktkurse nach dem Bremerhavener Modell. Es klingt ja schön, wenn die Geschäftsführerin der Bremer Bäder GmbH zur Beschwichtigung der Öffentlichkeit verkündet, die Warteliste für Schwimmkurse bei der städtischen Bädergesellschaft habe inzwischen wieder den Stand vor der Pandemie erreicht. Wenn sich aber die Zahl der Nichtschwimmer unter den Kindern im gleichen Atemzug verdoppelt, dann ist diese Aussage von Frau Baden nicht mehr als eine PR-Floskel, um von den tatsächlichen Problemen abzulenken. In Wahrheit krankt das System auch maßgeblich an ständig fehlenden Wasserflächen in den städtischen Bädern. Jahrelanges Missmanagement ist die Ursache. Das neue Horner Bad ist durch mangelhafte Kontrolle bei der Bauausführung immer wieder gesperrt.“
Lübke weiter: „Auch im Schlossparkbad und in Huchting stehen Wasserflächen oft nur eingeschränkt zur Verfügung. Und mit dem Abriss des Westbads ist eine zentrale Versorgung für die Schulen in Walle, Findorff und Gröpelingen weggebrochen. Dieses geballte Missmanagement kombiniert mit ausfallendem Schwimmunterricht durch Lehrermangel steigert jeden weiteren Tag die Gefahr, dass Kinder im Wasser verunglücken können. Wir erwarten vom Senat Bovenschulte, dass er noch für dieses Schuljahr Lösungen im Sinne des Bremerhavener Modells für die Stadt Bremen trifft. Zudem muss der Runde Tisch mit allen Akteuren wiederbelebt werden und dann auch regelmäßig tagen. Denn wenn wir das Schwimmen unserer Kinder über den schulischen Beitrag hinaus als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen, dann müssen auch der Landessportbund und die DLRG gleichberechtigt Wasserflächen erhalten. Nur mit mehreren starken Partnern erreichen wir auch jene Eltern, die Schwimmen nicht für wichtig erachten.“ Im Juni 2022 hatte die städtische Bildungs-Deputation bereits die jahrelange Forderung der CDU-Bürgerschaftsfraktion nach einer Aufstockung des schulischen Schwimmunterrichts von 30 auf 45 Minuten verabschiedet. Forderungen der Christdemokraten, als zusätzliche schulische Alternative auch Kompaktkurse nach dem erfolgreichen Bremerhavener Modell einzuführen, lehnte die rot-grün-rote Koalition wiederholt ab. Für die kommenden Bildungs- und Sport-Deputationen werden die Christdemokraten die Probleme erneut auf die Tagesordnung hieven.