Thesen zum Gesundheitsstandort
Rainer Bensch und Sina Dertwinkel

Rainer Bensch, gesundheitspolitischer Sprecher, und Sina Dertwinkel, Deputierte für Gesundheit, bei der Vorstellung des Thesenpapiers Gesundheit. 

Mit zehn Thesen stößt die CDU-Bürgerschaftsfraktion eine grundlegende Debatte für eine bessere und zukunftsfeste medizinische Versorgung im Land Bremen an. Rainer Bensch, gesundheitspolitischer Sprecher, sagte bei der Vorstellung der Agenda am 25. November: „Nicht erst die Corona-Pandemie hat den Menschen gezeigt, wie reformbedürftig unser Gesundheitswesen in Bremen und Bremerhaven ist. Zuallererst fehlen uns Fachkräfte, vor allem in den Krankenhäusern und der Pflege. Das betrifft zwar auch den Rest der Republik. Aber der Senat von Bürgermeister Bovenschulte lässt jede Strategie zur Ausbildung von Nachwuchs auf eigenem Boden vermissen. Der Notstand ist vorprogrammiert, wenn in den nächsten Jahren reihenweise Fachärzte und Pflegepersonal aus Altersgründen und wegen schlechter Bedingungen ausscheiden. Hinzu kommt das organisatorische und finanzielle Missmanagement bei der strategischen Krankenhausplanung. An der falschen Stelle wird extrem gespart, aber dort, wo Effektivität hilft, werden Steuergelder versenkt. Es muss Schluss sein mit der Jahr für Jahr millionenschweren GeNo-Defizit-Ausgleichs-Politik sowie der konfliktträchtigen Doppelrolle der Gesundheitssenatorin, die als Aufsichtsratsvorsitzende des kommunalen Klinikverbunds GeNo vorrangig die GeNo-Interessen verfolgt. Unser Thesenpapier ist der Auftakt zur Debatte, wie unsere Krankenhäuser wieder fit werden. Im Mittelpunkt stehen bei uns die Patientinnen und Patienten und eine für sie bestmögliche Versorgung. “
 
Die zehn Thesen umfassende Agenda stützt sich auf anerkannte wissenschaftliche Studien aus dem Feld des Gesundheitsmanagements. Unter anderem schlägt die CDU-Fraktion vor, das stationäre Gesundheitswesen im Land Bremen auf eine leistungsorientierte Planung umzustellen. Daher müsse die öffentliche Hand deutlich mehr Geld in die Krankenhäuser investieren, dies allerdings auf effizientere Weise. Zudem gelte es, die Megatrends Ambulantisierung von Krankenhausleistungen, Spezialisierung und Digitalisierung nicht zu verpassen. Bensch dazu: „Wir brauchen einen Kooperationsverbund Künstliche Intelligenz. Seine erste vordringliche Aufgabe kann der Aufbau einer digitalen Plattform für Diagnostik-, Therapie-, Produktions- und Dienstleistungsangebote auf fachlicher Ebene sein. Und Bürgermeister Bovenschulte darf nicht weiter abtauchen, nachdem sein halbherziger Versuch zum Aufbau eines Medizinstudiums gescheitert ist. Bis 2030 werden reihenweise Arztpraxen aus Altersgründen schließen. Um das zu verhindern, müssen wir den Wissenschaftsrat und öffentliche wie private Geldgeber vom Aufbau einer medizinischen Fakultät in Bremen überzeugen. Das erfordert belastbare Kooperationen in der Metropolregion. Wir dürfen kein einziges Signal des Zögerns senden.“ Die CDU-Fraktion wird ihr Thesenpapier in den nächsten Monaten mit Praktikern, Fachwelt, Akteuren des Gesundheitswesens und der Öffentlichkeit diskutieren. Anhand der Rückmeldungen weitet sie es zu einem Maßnahmenbündel aus und begleitet den Prozess durch politische Anträge.
 

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