CDU-Bürgerschaftsfraktion fordert Senat zur Initiative für Bildungsstaatsvertrag auf
Yvonne Averwerser

Der im Bildungsföderalismus grundsätzlich erwünschte Wettbewerb um die besten Bildungssysteme drängt Bremen erneut ins Abseits. Nicht nur bei der Unterrichtsqualität, sondern auch im Bereich der Lehrkräfteversorgung hat das Bundesland große Probleme. Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, fordert Bildungssenatorin Aulepp (SPD) daher auf, einen Bildungsstaatsvertrag in der Kultusministerkonferenz (KMK) zu erwirken: „Gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland auch bei den Bildungschancen sind ein wesentlicher Auftrag unseres Grundgesetzes. Wenn Kinder und Jugendliche in einem kleinen Land wie Bremen über Jahre nachweislich immer schlechtere Schulleistungen erbringen und der Lehrermangel trotz zahlreicher, auch parteiübergreifender Bemühungen, immer bedrohlicher wird, müssen wir uns fragen, ob Insellösungen zum Ziel führen. Wir Christdemokraten sind überzeugt, dass Bremen seine Bildungsprobleme nicht im Wettbewerb gegen die anderen Länder lösen kann. Denn wir sehen an aktuellen Plänen anderer Länder, dass sie im Kampf um Lehrkräfte ganz andere Register ziehen können. Wir fordern Bildungssenatorin Aulepp deshalb per Antrag in der nächsten Bürgerschaft auf, einen Bildungsstaatsvertrag der Länder in der KMK auf den Weg zu bringen. Anknüpfungspunkte sind da: Rot-Grün-Rot in Berlin hat laut Koalitionsvertrag das gleiche Ziel. Die Senatorin muss jetzt alle Länder ins Boot holen.“

Zu Beginn des laufenden Schuljahres waren im Land Bremen 162 Lehrervollzeitstellen unbesetzt. 194 weitere mussten mit Vertretungskräften durch die Stadtteilschule e.V. besetzt werden. Der seit Jahren negative Trend ist ungebrochen. Zudem zeigt das aktuelle „Schulbarometer“ der Robert-Bosch-Stiftung, dass Schuleiter deutschlandweit den Lehrkräftemangel als größtes Problem der Schulen einstufen. Averwerser dazu: „Auch in anderen Ländern ist die Zahl der Hochschulabsolventen im Lehramt viel zu gering. Im Bundesschnitt kommen 18 Prozent weniger Studierende mit Abschluss von der Hochschule als benötigt. Auch das ist ein Thema, das in einem Bildungsstaatsvertrag angegangen werden kann und muss. Denn schon jetzt wird immer mehr Unterricht fachfremd erteilt oder fällt sogar aus. Wenn wir Schlimmeres verhindern und den Heranwachsenden echte Teilhabe durch gleichwertige Zugänge im Bildungssystem bieten wollen, muss Bremens Bildungssenatorin jetzt den ersten Aufschlag in der KMK machen.“
 

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